Wut – ein Wegweiser nach innen
- anjastoll7
- 12. Okt. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Nov.
«Be angry», Dalai Lama
Wut – wie oft wird sie unterdrückt, als negativ bewertet und bekommt kaum den Raum, den sie eigentlich verdient?
Dabei ist Wut eine grundlegende Emotion, die uns auf sehr menschliche Weise schützt und orientiert. Sie wirkt wie ein inneres Warnsignal, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen oder unsere Werte verletzt werden. Durch sie spüren wir, was wir wollen und was nicht, wo unsere Grenzen liegen und was uns wirklich wichtig ist.
Wut setzt Energie frei. Eine Energie, die uns in Bewegung bringt, die uns antreibt, für die eigenen Werte und Ziele einzustehen. Sie motiviert uns, gesündere Grenzen zu setzen. Sie kann der Impuls sein, Veränderungen anzustoßen, schwierige Gespräche zu führen oder stille Konflikte endlich offen anzugehen.
Gesunde Wut ist nicht destruktiv. Sie ist klar, direkt, kraftvoll – und sie hilft uns, auf unserem Weg zu bleiben.
Doch was passiert, wenn wir sie über längere Zeit unterdrücken? Dann staut sie sich an – wird größer und schwerer, wie ein Schneeball, der ins Rollen kommt. Irgendwann transformiert sich diese gestaute Wut: Aus dem ursprünglichen Gefühl entsteht eine Emotion, die sich auch körperlich bemerkbar macht, oft unkontrollierbar wird und uns eher blockiert, als uns in eine konstruktive Handlung zu führen.
Vielleicht ist es also an der Zeit, ihr wieder mehr Raum zu geben. Nicht, um zu verletzen. Sondern um uns selbst treu zu bleiben – und zuzuhören, was sie uns sagen möchte.
Welche Grenze wurde überschritten? Welches Bedürfnis meldet sich? Welcher meiner Werte fühlt sich verletzt? Ist meine Reaktion gerechtfertigt – oder durch alte Erfahrungen verstärkt?







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